Unterschied Mitgefühl und Empathie

Mitgefühl – Mitleid – Empathie

 

Was genau unterscheidet Mitgefühl, Empathie und Mitleid voneinander und warum schafft Sympathie nicht die gewünschte dauerhafte Verbindung?


Mitleid ist schon mal der nahe Feind des Mitgefühls. Mitgefühl ist eine Komponente der vier Unermesslichen Geisteshaltungen der Brahmaviharas.


Die weiteren Komponenten sind liebende Güte, Mit-Freude und Gleichmut. Zu jeder einzelnen gibt es erlernbare Meditationen (ups, das geht zu weit und übersteigt das Interesse möglicher Weise)


Hier lest Ihr zusammen gefasst das Wichtigste zu den Bedeutungen der oben genannten Begriffe aus dem Werk "Mitgefühl in Forschung und Alltag" (kostenfreie PDF zum herunter laden) Mitwirkende ist u. A. Tanja Singer.


Zum Mitgefühl:


Mitgefühl ist weder eine unabhängige Fähigkeit noch ein Werkzeug, das Glück erzeugt.

Es ist eher eine Sichtweise. Deshalb geht es nicht darum, Mitgefühl zu zeigen, so lange es nützlich erscheint, sondern in seiner ganzen Art mitfühlend zu sein.

Dalai Lama nennt es "Kultivieren des Mitgefühls". Das heißt, es nicht als Konzept zu sehen.


"Mitleid - der nahe Feind, der sich als Mitgefühl tarnt."

 

Mitleid ist das Gefühl des Bedauerns über das eigene Unglück oder das Unglück anderer. Mitleid ist nicht hilfreich. Es erzeugt ein Gefühl der Überlegenheit..."

Mitleid blockiert zudem die eigenen Impulse und Aktivitäten, das Leid in angemessener Weise zu lindern und kann Leid sogar noch vermehren.

Mitleid liegt vor, wenn es uns leid tut, dass sich jemand in einer unglücklichen Situation befindet - und wir uns dann wieder unseren eigenen Angelegenheiten zuwenden.

 

Genau darum ist Mitleid kein Mitgefühl, weil es nicht zu einer aktiven Linderung von Leid führt.


Doch was ist eigentlich MItgefühl?

 

In seiner vollständigen Entfaltungsform ist Mitgefühl Altruismus.

Beiden liegen die unerlässlichen Merkmale zugrunde, durch den eigenen Wunsch, innere Bereitschaft und tatsächliches Handeln, Leid zu lindern.


Am Anfang steht dabei der WUNSCH Leid zu lindern.

Mit zunehmendem Vertrauen wächst dann unsere innere Bereitschaft. Und die führt dann schließlich zum Handeln.


Dieser Vorgang entscheidet sich von Empathie (siehe Kapitel 15).


Empathie bedeutet


...zu fühlen, was eine andere Person fühlt. Sie beinhaltet keine innere Motivation oder Handlung, dieses Leid zu verringern (siehe Kapitel 8).

 

 Warum schafft Sympathie nicht die gewünschte dauerhafte Verbindung?

 

Sympathie ist ein Zeichen der Zustimmung und lässt den Sympathisanten davon berichten, wie es ihm in einer ähnlichen Situation erging - was er dabei fühlte.

 

  • Hierbei geht er nicht auf die Gefühle des Empathiesuchenden ein und hilft auch nicht, diese zu benennen und gemeinsam nach den resultierenden Bedürfnissen zu suchen
  • Der Mensch mit dem Problem, fühlt sich evtl. im Regen stehen gelassen und kann nicht im Geringsten die Aussicht auf eine Lösung erkennen.
  • Möglicherweise geht die Betroffenheit auf den Sympathisanten über und lähmt diesen, so dass er kaum kreative Ideen zu hilfreichen Handlungen entwickeln kann.
  • Nebenbei bemerkt halte ich "Du bist mir sympathisch" für einen sehr wohlmeinenden und Vertrauen stärkenden Satz. 
  • Sympathie hat also mehrere Fassetten und darf auch positiv gesehen werden.

 

 

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